Die Schweizer Kulinarik ist ein echtes Paradies für Foodies. Jeder Ort, den du besuchst, hält eine neue Entdeckung bereit. Neben ein paar nationalen Klassikern, sind es vor allem die regionalen Leckereien, die die Speisekarte prägen.
Die Schweizer Küche ist eine Fusion aus deutscher, französischer und norditalienischer Küche, wobei jede Region ihre eigenen Schätze hat. Die verschiedenen Sprachregionen geben hierbei eine grobe Unterteilung vor. Doch viele Gerichte haben ihre lokalen Grenzen überschritten und sind überall im Land geliebt. Ein paar Beispiele:
Käsefondue
Schmelzender Käse und Brotstückchen. Man spießt das Brot auf eine Fonduegabel und taucht es in den geschmolzenen Käse, der in einem Caquelon (Keramiktopf) serviert wird.
Raclette
Geschmolzener Käse mit „Gschwellti“ (Pellkartoffeln), Essiggurken und -zwiebeln und Senffrüchten.
Älplermagronen
Eine Art Gratin aus Kartoffeln, Magronen, Käse, Sahne und Zwiebeln. Und dazu darf man natürlich nicht das Apfelmus vergessen. Hier geht’s zum Rezept.
Rösti
Ein flacher, in heißer Butter oder Fett in der Pfanne gebackener Fladen aus geriebenen gekochten (Gschwellti) oder rohen Kartoffeln, die nur durch die in den Kartoffeln enthaltene Stärke zusammengehalten werden. Speziell auch eine Röstipizza.
Birchermüesli
Um 1900 vom Schweizer Arzt Maximilian Oskar Bircher-Brenner erfunden, aus Haferflocken, Zitronensaft, Kondensmilch, geriebenen Äpfeln, Haselnüssen oder Mandeln.
Schweizer Schokolade
Die Schokolade kam im 16. Jahrhundert nach Europa und wurde spätestens im 17. Jahrhundert auch in der Schweiz bekannt und produziert. Ab dem späten 19. Jahrhundert begann die Schweizer Schokolade international bekannt zu werden. Das hat viel mit der Erfindung der Milchschokolade durch Daniel Peter und der Erfindung des Conchierens (Fondantschokolade) durch Rodolphe Lindt zu tun. Die Schweiz exportierte nicht nur Schokolade, sondern auch Chocolatiers, deren Namen heute noch bekannt sind: Die Brüder Josty, die in Berlin ihr berühmtes Schokoladengeschäft eröffneten, oder Salomon Wolf und Tobias Béranger, die in St. Petersburg das bekannte Café Chinois führten. Die Brüder Cloetta eröffneten Schokoladenfabriken in Skandinavien, Karl Fazer die erste Konditorei in Helsinki – später entstand daraus die Marke Cloetta-Fazer.
Selbst belgische Schokolade hat Schweizer Wurzeln: Jean Neuhaus eröffnete in Brüssel eine Konditorei, sein Sohn Frédéric erfand 1912 die Praline
Auf in die Tessiner Küche
wo italienische Einflüsse dominieren. Wie wäre es mit einem Polenta, einem einfachen, aber leckeren Maisbrei, der traditionell in einem Kupferkessel über offenem Feuer zubereitet wird? Oder vielleicht ein Osso Buco alla Ticinese, ein Schmorgericht aus Kalbshaxe, serviert mit Gremolata und Risotto oder Polenta. Zu den beliebten Gerichten gehört auch Minestrone, eine dicke Gemüsesuppe, und natürlich Risotto. Ein besonderer Risotto ist der Risotto alla pilota. Hier wird der Reis zuerst ohne Fett geröstet und dann in Fleischbrühe gekocht. Am Ende wird Parmesan untergerührt. Ticino ist auch für seine Kastanien bekannt. Sie werden oft zu Desserts verarbeitet, aber auch in anderen Gerichten verwendet. Ein Beispiel ist die Castagnaccio, ein Kastanienkuchen ohne Mehl und Zucker, der oft mit Rosinen, Pinienkernen und Rosmarin verfeinert wird.
Raclette im Wallis
Im Wallis kann man sich auf ein Raclette freuen, das traditionell über offenem Feuer geschmolzen und mit Kartoffeln, eingelegten Gurken und Zwiebeln serviert wird. Ein weiterer Leckerbissen ist die Walliser Trockenfleischspezialität „Viande séchée“, die in den Bergtälern an der frischen Alpenluft getrocknet wird. Und vergessen wir nicht den Walliser Roggenbrot, das ursprünglich einmal pro Jahr gebacken wurde und ein Jahr lang haltbar war.
Fisch in Genf
in der Genfer-Region dreht sich alles um den See und seine Fischspezialitäten. Eine berühmte Spezialität ist die „Filets de perche“, gebratene Egli-Filets, meist serviert mit einer Zitronen-Butter-Sauce und Pommes Frites. Außerdem ist Genf bekannt für seinen Wein, insbesondere für den weißen Wein aus der Chasselas-Traube.
Die Schweizer Küche ist eine Schatzkiste voller regionaler Spezialitäten, die es zu entdecken gilt. Also, pack deine Gabel ein und mach dich bereit für eine kulinarische Reise durch die Schweiz! Und vergiss nicht, zwischendurch immer mal wieder eine Käseplatte zu bestellen, denn mit über 450 verschiedenen Käsesorten wird in der Schweiz jeder Käseliebhaber glücklich.